Tag 4 – 02.10.2008 – Sunset Tour

Für den Abend hatte uns mein Bruder kostenlose Tickets (incl. kostenlosem Freigetränk 🙂 für die San francisco Sunset Tour organisiert, was sehr nett war. Angekommen am Pier 43 sah‘ es aber gar nicht gut aus, da von der Pazifikseite ein schwerer Nebel reinzukommen schien.

Wir wollten aber trotzdem an board, nicht nur weil wir die Karten geschnekt bekommen hatten, sondern weil es auch reizvoll schien die golden gate Bridge im nebel zu sehen – und natürlich zu fotografieren. Aber daraus wurde nichts. Kaum waren wir auf See und etwa 10 Minuten unterwegs, wurde es plötzlich so nebelig dass man das andere Ende des nicht allzu großen Bootes nicht mehr sehen konnte, geschweige denn irgendwelche Gebäude, andere Schiffe, oder gar die große rote Brücke. Der Kapitän sagte durch, dass man umdrehen würde und anstattdessen Richtung Bay Bridge fahren würde, etwa 5km entfernt – was das bringen sollte war mir schleierhaft bei dem Nebel, aber so schnell wie der nebel aufgezogen war, verschwand er womöglich auch wieder.

Dann plötzlich tauchte wie aus dem nichts Alcatraz auf. Richtig unheimlich. Alcatraz ist die berühmt berüchtigte Gefängnis-Insel vor San Francisco, auf die unter anderem Al Capone und auch andere gangster gebracht wurden. Angeblich ist niemanden ein Fluchtversuch gelungen, sowohl wegen der starken Bewachung, aber auch wegen der Strömungen in der umliegenden, wohl sehr tiefen Bucht. Haie gibt es dort angeblich auch, obgleich auch „nur“ kleinere Riffhaie.

Kaum waren wir an der kleinen, ehemaligen, seit 1962 geschlossenen und nun für Touristen zugänglichen Insel vorbei, verschwand der Nebel und die sogenannte „Sunset Tour“ wurde nun wirklich zur Sonnenuntergangs Tour. Zeit für mich um zig‘ Fotos zu machen, während Caro im trockenen einem nicht unansehnlichen Gitarrenspieler und Sänger lauschte.

Wir fuhren zuerst noch um Treasure Island herum, einer Insel die komplett aufgeschüttet wurde um weitere Wohnraum zu schaffen. Leider wird die Insel ein mögliches Erdbeben wohl nicht sehr gut überstehen. Anschliessend fuhren wir unter der Baybrdige hindurch um bei der anbrechenden nacht dann am Ufer der Stadt zurück zu Pier 43 zu fahren. Die Bay Bridge ist übrigens 1936 fertig gestellt worden und somit ein jahr älter als die Golden Gate Bridge – ausserdem soll sie, im Gegensatz zu letzteren auch ein stärkeres Erdbeben nicht mehr überleben, weshalb bereits fleißig an einer neuen Bay Bridge (im Bild) gearbeitet wird. Ziemlich scary wenn man sich das überlegt, aber auch das ist San Francisco. Man lebt mit der Naturbedrohung, machen kann man dagagen sowieso nichts.

Der Sonnuntergang war einfach schön. Sehr ansehnlich, obgleich auch etwas kühl. Caro war noch immer bei dem Gitarrenspieler und ich frierte draußen. Was tut man nicht alles für ein gutes Foto 🙂 Wir fuhren also unter der Bay Bridge hindurch, Richtung 49’ers (Baseball) Stadium um sie dann wieder zu kreuzen und in der beginnenden Nacht von Pier 1 – dem Ferry Building – bis zum Pier 43 zu fahren. Aber seht selbst:

Der Herbst ist wieder da und wir auch.

Es folgen natuerlich noch weitere Fotos, u.a. von San Francisco selbst, als auch von den Muir Woods und weiteren Highlights der Reise, aber nun sind wir erstmal gelandet und der Flug war relativ schoen. Wobei schoen dem Umstand zuzuschreiben ist dass ich upgraden konnte – leider relativ teuer mit 50k Meilen – aber 11 Stunden Flug in der höheren Klasse ist einfach sehr schoen. Wir haben beide etwa 6 Stunden durchgeschlafen! Komplett! Erstaunlich. Die Betten, aeh Sitze sind schon viel wert…. Und das laesst sich Lufthansa gut bezahlen.

Tag 4 – 02.10.2008 – City of San Francisco

Heute war San Francisco „Downtown“ auf dem Plan, genaugenommen das Ergehen der Stadt. Die City mit den Wolkenkratzern ist eigentlich wie jedes Zentrum einer US-Stadt, mit dem kleinen, aber entscheidenen Unterschied dass ein großer Teil der Stadt auf riesigen Hügeln gebaut ist und deshalb viele Perspektiven einzigartige Ausblicke liefern. „Eizigartig“ will aber nicht heißen dass diese Fotos hier einzigartig sind, da Millionen von Touristen vor und nach mir vermutlich die selben Shots gemacht haben und machen werden. Wie auch immer, Chinatown, der Hafen mit dem Ferry Building, das Wandern inmitten der Banken-Hochhöser, die Shopping-Meile in der Market Street und natürlich die obligatorische Fahrt in den Cable Cars, der über einhundert Jahre alten Trambahn die von Stahl-Seilen gezogen und mit Holzbremsen (!) gestoppt wird. All das und vieles mehr haben wir heute gesehen….

Sonstige Amerika Geschichten II

Amerika ist einfach groß. Jedes Mal wenn ich hier bin, wird mir klarer, wieso viele Amerikaner so denken wie sie denken. Ein so großes Land, so unterschiedlich in Natur, Menschen, Sprache, Denken und dennoch eint Sie der Wille nach Unabhängigkeit, individueller Freiheit und dem Bedürfnis stark und groß zu sein. Atemberaubende Wildnis und wunderschöne Natur, technischer Fortschritt, diese unglaublich großen, energiefressenden Städte und die breiten, langen Straßen. Die Idee alles irgendwie schaffen und erreichen zu können und eventuell auch zu müssen. Die Geschichten von Erfolg, aber auch Misserfolg. Der Reichtum und verprassende Konsum auf der einen, die erstaunlich und krasse Armut auf der anderen Seite. Imposante Wolkenkratzer für Generationen hier, hässliche Vorstädte und meist billige Holzhäuser für höchstens eine Generation dort. Fortschritt, Umbruch, Kapitalismus, Dummheiten, Gabe, Glaube an alles Mögliche und Unmögliche. Stur, offen, stark, ängstlich, frei, verschlossen, Umweltkatastrophen, Stolz, Hoffnung. Amerika ist einfach groß und bietet sehr viel. Und ich glaube zu vestehen, wieso viele Nicht-Amerikaner so denken über Amerika wie Sie denken. Aber es geht nicht ohne Amerika und das ist auch gut so – Amerika ist einfach schön und bis auf ein paar ‚Bush‘-Völker auch ein gutes Land.

Tag 3 – 01.10.2008 – Twin Peaks und South Coast

Wow, welch‘ Aussicht! Von den Twin Peaks liegt einem ganz San Francisco und die gesamte Bay Area zu Füßen. Atemberaubend der Ausblick – nicht nur wegen des durchaus frischen Windes. Über 200 Fotos, armer Bruder, arme Caro. nach etwas einer Stunde – für die Beiden vermutlich gefühlte drei Stunden – ging es weiter auf der „1“ Richtung Süden, direkt an der Küste. Auch hier wieder malerische Landschaften. Kilometerweite, sehr breite Sandstrände, Steilküsten manchmal aus Fels, manchmal nur aus Sand, unglaublich hohe Wellen gefüllt mit Surfern, aber auch komplett menschenleer, verschlafene, echt amerikanische Dörfchen, hässliche Fast-Food-Meilen in einer typischen US-Kleinstadt, Leuchtturm wie im Film – die Reise bot viel. Viel sehenswertes, unbekanntes, neues, wünschenswertes, aber auch nicht erstrebenswerte – also die ganze Palette von ‚good‘ bis ‚evil‘. Auf der Rückfahrt erneut bei einer Mall, Macy’s und Target ‚Great Land‘ gehalten, aber der Shopping-Saft war wohl draußen, was an dem exzesiven Vortag liegen muss, wobei wir das eigentlich auch nicht viel Geld, etwa 400US$ (zu dritt) ausgegeben haben – hm, ich werde alt….

Sonstige Amerika Geschichten I

Anbei noch eine kleine Nebenserie rund um Dinge, die hier so passiert sind….
In der ersten Nacht habe ich nicht durchgeschlafen, sondern war gg. 2h30 (ich glaube es war 2h27) kurz auf dem Klo. Als ich zurückkam, wollte ich kurz das Fenster öffnen um frische Luft reinzulassen und sehe bei der Feuerleiter zwei Katzen. Katzen? Die sind aber fett für Katzen. Erst denke ich kurz es sind zwei Dachs, aber dann wird mir klar, das es Waschbären sind. Krass, Waschbären, mitten in der Stadt! Kaum möchte ich den Fotoapparat holen und der Caro diese Tiere zeigen, sind sie schon verschwunden. Caro sieht nur noch den buschigen Schwanz von einem der Beiden und meine Kamera finde ich bei dem ganzen Tumult gar nicht. So bleibt nur noch die Erinnerung an die ersten Waschbären die ich in „freier“ Natur, einen Meter entfernt durch das Fenster gesehen habe und die lustige Bewegungsstarre der Beiden und von mir, die vielleicht 1-3 Sekunden andauerte. Ich war verdattert sowie etwas erschrocken und die Beiden dachten vermutlich: „Scheiße, ein Affe hinter Gals, hoffentlich frißt der uns nicht“. Jede Nacht seitdem war ich, die Kamera griffbereit, auf Waschbärensuche, leider ohne Erfolg. Mein Bruder hatte in der Stadt auf ähnliche Weise mal einen Koyotten gesehen, aber die geschichte muß er Euch erzählen. Kalifornien ist schon lustig….

Tag 2 – 30.09.2008 – Golden Gate Bridge North Coast und Veckville

Am ersten „echten“ Tag hatte mein Bruder extra freigenommen für uns und wir sind zum Shoppen in eine Outlet-Mall nach Veckville gefahren. Vexaville liegt im Landesinneren, Richtung Sacramento, etwa 100km Nord-Ost-Oestlich von der sogenannten „Bay Area“, wie die Gegend in und um San Franciso und San Jose genannt wird. Einen 1,5 bis 2-stündigen Zwischenstop haben wir, gleich zehn Minuten nach der Abfahrt, an der Nordseite der Golden Gate Brücke gemacht, vor allem um Fotos zu machen (Danke für Eure Geduld! 😉 , aber auch um Caro einen Hauch Kalifornien/San Francisco zu vermitteln. Diese Brücke ist einfach imponierend, mit den 227m hohen, knall-roten Brückenpfeilern – das gibt es sonst einfach nirgendwo. Die etwa einstündige Fahrt nach Veckville bot aber auch schöne Ansichten von der Bay Area, sowie im Verlauf sehenswert hügelige, aber teilweise sehr verdörtes Gebiet – in diesem Jahr hat es vier Monate gar nicht geregnet, was wohl auch ziemlich ungewöhnlich ist und die Wasserknappheit in vielen Regionen verschärfte.
In Veckville angekommen – kurz vor 12h00 – war es bereits sehr heiss, fast 30 Grad. Erstmal haben wir „gefrühstückt“, bei IHOP, dem „International House of Pancakes“. Mein Bruder liebt diese amerikanischen Ketten und das Essen war wirklich besonders: ‚Omlette mit Schinken, Zwiebeln, sowie Käse überbacken‘ oder ‚Rührei mit Pertersilie, amerikanischem Speck und Kartoffelpuffer‘ oder ’sonstiges nicht sehr Kolesterinarmes‘ und dazu jeweils 3-6 Pancakes mit Salzbutter on top und warmen Ahornsirup – ein Gericht so zwischen 7-10 US$. Das Restaurant bot zwar keine französischen Delikatessen, aber guten US-Standard, was auch die über 3000 Fillialen der Food-Chain erklärt und wer Amerika leben möchte, dem empfiehlt sich zumindest ein Besuch bei einem Aufenthalt in diesem nahezu unendlich groß scheinenden Land. Das Shoppen ansich war nicht ganz „schmerzlos“, vor allem was die Nerven der drei Personen anging, und um 19h00 abends (!) waren dann auch alle so geschafft, das wir gleich in die nächste Food-Kette stürzten, dem „Friday’s“, was nicht zuletzt an dem leckeren Grillgeruch lag, der von dort verbreitet wurde. „Cheesburger mit Jack Daniel’s Soße“, „BBQ Spare Ribs and Fries“, sowie „Fajita’s à la Friday’s“ standen dort auf dem Programm gepaart mit „free Refill“ Soda Drinks – dies beschloss den
sehr „american style of shopping“ Tag und wir machten uns auf den Rückweg, wo Caro und ich – heute wie Sandsäcke – ins Bett fielen.




Tag 1 – 29.09.08 – Ankunft SFO


Fertig, kaputt, finito. 12 Stunden Flug ist fast so unschön wie ein Flug zum Mond und in der Economy-Class auch nicht unbedingt erholsam. Der nette Bruder kam, holte uns ab, etrug unser Gejammer und ein paar sonstige Geschichten und wir fielen ins Bett wie zwei San Francisco’er Seerobben. Während ich durchgepennt habe bis ca. 7h30 Ortszeit, hatte Caro sehr unruhig geschlaffen – die Tage darauf hat sich der Spieß allerdings (leider) umgedreht….