Für den Abend hatte uns mein Bruder kostenlose Tickets (incl. kostenlosem Freigetränk 🙂 für die San francisco Sunset Tour organisiert, was sehr nett war. Angekommen am Pier 43 sah‘ es aber gar nicht gut aus, da von der Pazifikseite ein schwerer Nebel reinzukommen schien.
Wir wollten aber trotzdem an board, nicht nur weil wir die Karten geschnekt bekommen hatten, sondern weil es auch reizvoll schien die golden gate Bridge im nebel zu sehen – und natürlich zu fotografieren. Aber daraus wurde nichts. Kaum waren wir auf See und etwa 10 Minuten unterwegs, wurde es plötzlich so nebelig dass man das andere Ende des nicht allzu großen Bootes nicht mehr sehen konnte, geschweige denn irgendwelche Gebäude, andere Schiffe, oder gar die große rote Brücke. Der Kapitän sagte durch, dass man umdrehen würde und anstattdessen Richtung Bay Bridge fahren würde, etwa 5km entfernt – was das bringen sollte war mir schleierhaft bei dem Nebel, aber so schnell wie der nebel aufgezogen war, verschwand er womöglich auch wieder.
Dann plötzlich tauchte wie aus dem nichts Alcatraz auf. Richtig unheimlich. Alcatraz ist die berühmt berüchtigte Gefängnis-Insel vor San Francisco, auf die unter anderem Al Capone und auch andere gangster gebracht wurden. Angeblich ist niemanden ein Fluchtversuch gelungen, sowohl wegen der starken Bewachung, aber auch wegen der Strömungen in der umliegenden, wohl sehr tiefen Bucht. Haie gibt es dort angeblich auch, obgleich auch „nur“ kleinere Riffhaie.
Kaum waren wir an der kleinen, ehemaligen, seit 1962 geschlossenen und nun für Touristen zugänglichen Insel vorbei, verschwand der Nebel und die sogenannte „Sunset Tour“ wurde nun wirklich zur Sonnenuntergangs Tour. Zeit für mich um zig‘ Fotos zu machen, während Caro im trockenen einem nicht unansehnlichen Gitarrenspieler und Sänger lauschte.
Wir fuhren zuerst noch um Treasure Island herum, einer Insel die komplett aufgeschüttet wurde um weitere Wohnraum zu schaffen. Leider wird die Insel ein mögliches Erdbeben wohl nicht sehr gut überstehen. Anschliessend fuhren wir unter der Baybrdige hindurch um bei der anbrechenden nacht dann am Ufer der Stadt zurück zu Pier 43 zu fahren. Die Bay Bridge ist übrigens 1936 fertig gestellt worden und somit ein jahr älter als die Golden Gate Bridge – ausserdem soll sie, im Gegensatz zu letzteren auch ein stärkeres Erdbeben nicht mehr überleben, weshalb bereits fleißig an einer neuen Bay Bridge (im Bild) gearbeitet wird. Ziemlich scary wenn man sich das überlegt, aber auch das ist San Francisco. Man lebt mit der Naturbedrohung, machen kann man dagagen sowieso nichts.
Der Sonnuntergang war einfach schön. Sehr ansehnlich, obgleich auch etwas kühl. Caro war noch immer bei dem Gitarrenspieler und ich frierte draußen. Was tut man nicht alles für ein gutes Foto 🙂 Wir fuhren also unter der Bay Bridge hindurch, Richtung 49’ers (Baseball) Stadium um sie dann wieder zu kreuzen und in der beginnenden Nacht von Pier 1 – dem Ferry Building – bis zum Pier 43 zu fahren. Aber seht selbst: